Supervision 

„Die wirkliche Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Landschaften zu erforschen, sondern darin, altes mit neuen Augen zu sehen.“ Marcel Proust

Kindertageseinrichtungen und Grundschulen sind bedeutsame außerfamiliäre Lebensräume, in denen die Mädchen und Jungen einen Großteil ihres Tages verbringen. Dass sich die pädagogische Qualität dieser öffentlichen Bildungsinstitution bedeutsam und nachhaltig auf die Entwicklung von Kindern und auf die Ausbildung ihrer Kompetenzen auswirkt, kann heute nicht mehr bezweifelt werden. Der jeweilige Handlungsvollzug in der pädagogischen Praxis, der sich letztlich als Prozessqualität darstellen lässt, ist ein Zusammenspiel aus theoretischem und implizitem Wissen, also jene Erkenntnisse, die sich aus der Verknüpfung der gelernten Theorie und dem praktischen Handlungsfeld ergeben. Einer besonderen Bedeutung kommt in diesem Zusammenspiel der professionellen Haltung zu. Diese umfasst allgemeine pädagogische Vorstellungen, Werte und Überzeugungen der pädagogischen Fachkräfte bezüglich der eigenen Rolle, der kindlichen Entwicklung, dem Bild vom Kind sowie der Aufgaben einer Kindertageseinrichtung. Die professionelle Haltung liegt im Sinne eines persönlichen, biografischen und berufsbiografisch geprägten Habitus hinter jedem professionellen Handlungsvollzug.

Renommierte Wissenschaftler sprechen in der pädagogischen Praxis vom „Uno- Actu- Prinzip“: Wer wir als Person sind, wie wir uns als ´Selbst` hervorbringen und verstehen, wie und warum wir auf eine bestimmte Weise handeln, Beziehungen entwickeln oder in Konflikte geraten, sind an unsere Sozialisationserfahrungen in Familie, Ausbildung und Beruf gebunden. Dies macht deutlich, dass es eine Verzahnung früherer Sozialisationserfahrungen mit den eigenen, späteren Handlungsmustern in der pädagogischen Praxis gibt, die demzufolge auch die Prozessqualität zu beeinflussen scheinen. Diese persönlichen Erfahrungen prägen Einstellungen, die für vielfältige Themenbereiche in der Pädagogik bedeutsam sind  und gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen resistent sein können.

Ein Bewusstsein hinsichtlich eigener Vorlieben, impliziter Abneigungen, Werturteile, Vermeidungstendenzen und Muster sind Voraussetzungen dafür, dass pädagogische Fachkräfte ihre eigenen Anteile und unverarbeiteten Konflikte nicht unbewusst auf die ihnen anvertrauten Mädchen und Jungen übertragen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass handlungsleitende Einstellungen und Wertehaltungen die Basis des pädagogischen Handelns darstellen und somit über die pädagogische Prozessqualität der Bildung, Erziehung und Betreuung in frühpädagogischen Institutionen entscheiden, scheint es unablässig, die biografische Kompetenz und Selbstreflexivität näher zu betrachten. Es ist mir daher ein Herzensanliegen, Sie, liebe pädagogische Fach- und Lehrkräfte sowie Leitungskräfte, einzuladen, Ihr eigenes So-Geworden-Sein zu reflektieren und dieses Wissen in die Gestaltung Ihres professionellen, pädagogischen Handelns einzubringen.

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