Projekt „Wenn Kinder und Jugendliche nach dem Tod fragen“ 

Kindertagesstätten und Schulen stellen über viele Jahre den hauptsächlichen Sozial- und Lebensraum von Kindern dar. Hiermit kommt den dort tätigen Lehrenden und pädagogischen Fachkräften eine große Verantwortung zu, die jungen Menschen über die reine Wissensvermittlung hinaus auch in der Entwicklung des sozialen und emotionalen Verhaltens angemessen zu unterstützen und entsprechende Werte zu vermitteln. Das Thema sozial-emotionale Kompetenzen ist für die Entwicklung von Kindern zudem von ganz besonderer Bedeutung, denn es stellt ein wesentliches Fundament dar, wenn es um die psychische Gesundheit geht. Mit dem neuen Bildungs- und Erziehungsbereich der Bildungskonzeption Mecklenburg-Vorpommerns gehört nun auch die emotionale Entwicklung von Kindern zum gesetzlich verankerten Bildungsauftrag und impliziert das Aufgreifen von Lebensrealitäten der Mädchen und Jungen, die besonders herausfordernde Emotionen hervorrufen können, wie zum Beispiel Verlusterfahrungen.

Auch, wenn wir unsere Kinder am liebsten vor leidvollen Gefühlen wie Schmerz und Trauer schützen möchten, bringt der natürliche Kreislauf des Lebens mit sich, dass jedes Kind im Laufe seiner Kindheit einen Todesfall erleben wird. Besonders einschneidend wird die erste Verlusterfahrung im Leben der Mädchen und Jungen, wenn ganz nahe Familienangehörige wie die Eltern oder Geschwister frühzeitig versterben. Demnach ist es von ganz besonderer Bedeutung, die Kinder frühzeitig für das Thema Sterben, Tod und Trauer zu sensibilisieren. Da Mädchen und Jungen mit einer kindlichen Neugier an das Themenfeld herangehen, ist es möglich, dass dieser natürliche Prozess des Lebens ein gesellschaftsfähigeres Thema werden kann, ohne von Angst und Unsicherheit behaftet zu sein.

Zudem werden die Eltern, pädagogischen Fachkräfte und Lehrenden hinsichtlich der Themenfelder Sterben, Tod und Trauer gestärkt und ihnen zugleich Handlungssicherheit gegeben, trauernde Kinder sensibel wahrzunehmen und ihnen angemessen begegnen zu können, damit sie gestärkt aus dieser ersten Krise ihres Lebens hervorgehen können. Die Didaktik und Methodik während des Projektes basiert auf einem ganzheitlichen Bildungsverständnis, das Kopf, Herz und Hand vereint und eine vertrauensvolle Atmosphäre schafft. Die Orientierung an den Ressourcen der Mädchen und Jungen stellt eine wichtige Grundlage dar, um sich bei schweren Themen als aktiver Gestalter seines Lebens zu erfahren.

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Vom Kranksein und Wehtun
  • Vom Schwer-Kranksein und Sterben
  • Trauer- und Abschiedskultur
  • Vom Trösten und anderen Schutzfaktoren
  • Bildungsdokumentation und Sozialraumöffnung: Ausstellung als Abschluss

Ziele

  • Die Kinder und Jugendlichen reflektieren über Abschiede und Veränderungen aus ihrem eigenen Leben.
  • Die Kinder und Jugendlichen drücken vielseitig ihre Gefühle aus und bewältigen diese in einem konstruktiven Umgang.
  • Die Kinder und Jugendlichen erhalten sachliche und altersgerechte Informationen zum Thema Sterben und Tod.
  • Die Kinder und Jugendlichen erhalten über die Jahreszeiten einen Einblick in den natürlichen Kreislauf des Lebens.
  • Die Kinder und Jugendlichen lernen den Wert des Trostes kennen.
  • Die Kinder und Jugendlichen erfahren sich selbst als aktive Gestalter ihres Lebens.

Dauer

  • Thematischer Elternabend
  • Teamschulung „Kinder und Jugendliche mit Verlusterfahrungen“
  • Projektarbeit in der Kindergruppe für 2 Wochen: Montag bis Freitag am Vormittag –> Inhalt: Ein thematischer Schwerpunkt mit Buchgespräch und kreativem Angebot
  • Abschluss: Begleitete Ausstellung

Alter

Für Kindergarten- und Vorschulgruppen sowie Grundschulklassen und weiterführende Schulklassen

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